Schloss Wernigerode und seine Gärten

Zauberhaftes Naherholungsgebiet und Kulturdenkmal

Schloss Wernigerode gilt mit seinen Gartenanlagen seit 1999 als wertvolles nationales Kulturdenkmal. In Teilen ist das Schloss seit 1930 der Öffentlichkeit zugänglich und kann individuell und in Führungen durch fast 50 Räume besichtigt werden. Seit 1998 hat sich Schloss Wernigerode zum ersten deutschen Zentrum für Kunst und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts entwickelt.

Baugeschichte von Schloss Wernigerode

Die Grundfesten von Schloss Wernigerode, welches ursprünglich als mittelalterliche Höhenburg errichtet wurde, datieren am Beginn des 12. Jahrhunderts. Graf Adalbert zu Haimar nahe Hildesheim, der sich seit 1121 urkundlich Graf von Wernigerode nannte, und seine Nachkommen der Grafschaft Wernigerode ließen die erste mittelalterliche Burganlage errichten. Im Laufe der Spätgotik und der Renaissance wurde die Burg zu einer Festung ausgebaut.

Die heutige erhaltene Schlossanlage einer barocken Rundburg erhielt ihre Form im späten 17. Jahrhundert. Graf Ernst zu Stolberg-Wernigerode ließ die im 30-jährigen Krieg verwüsteten Burgreste zu einem barocken Residenzschloss mit weiten Gartenanlagen umbauen. Unter Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode, dem Stellvertreter Bismarcks als Vizekanzler des Deutschen Reiches, wurde das Schloss zwischen 1862 und 1885 erneut umgebaut. Der Architekt Carl Frühling erschuf ein imposantes und detailverliebtes Schlossensemble, das zu einem Leitbau des norddeutschen Historismus wurde.

Gartenträume-Parks in Wernigerode

Die schönsten und bedeutendsten Gartenanlagen des Landes haben sich zu einem denkmalpflegerisch-touristischen Netzwerk verbunden. Zu den „Gartenträumen – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“ zählen auch die drei Gartenanlagen von Schloss Wernigerode, die Terrassengärten, der Lustgarten und der Fürstliche Tiergarten, welcher das Schloss umgibt.

Terrassen-Gärten auf Schloss Wernigerode

Die große Schlossterrasse vor dem Eingangsportal bietet eine imposante Aussicht über die Stadt und den Harz bis hin zum Brocken. Die Freiterrasse zieren Wehrtürme, Blumenrabatten und eine Pergola. Darunter idyllisch am ehemaligen Weinhang gelegen, erhebt sich die Weinterrasse mit Laubengang, Wasserbecken und der Grotte vom „Wilden Harzmann“.

Barocker Lustgarten

Der einstige Renaissance-Garten am Fuße des Schlosses wurde im 18. Jahrhundert von Graf Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode in einen barocken Lustgarten umgewandelt. Aus dieser Zeit stammen das Löwen-Tor in der Umfassungsmauer, die Lindenallee, das Kastanienwäldchen und die Orangerie. Im 19. Jahrhundert wurde ein englischer Landschaftspark mit zahlreichen fremden Gehölzen und Baumarten angelegt. Zwischen altem Baumbestand erfreut sich heute ein Kinderspielplatz großer Beliebtheit bei Familien und Gästen.

Fürstlicher Tiergarten

Der Tiergarten ist als Landschaftspark rund um das Schloss gestaltet. Er erhebt sich mit verschlungenen Wegen, Gedenksteinen und kleinen Bauten auf dem Agnesberg oberhalb des Schlossberges. Von hier aus genießen Sie einen wundervollen Panoramablick über das Schloss, die Stadt und den Brocken.